Nachhaltige Entwicklung Liestal - Erreichung Netto 0 bis 2035
Parallel hat die Stadt Liestal den Weg in Richtung Netto 0 aufgenommen. Als Ausgangspunkt wurde eine Klimagasbilanz der Stadtverwaltung mit externer Hilfe erstellt. Insgesamt belaufen sich die Klimagas-Emissionen im Jahr 2022 auf 966t CO2-Äquivalente (CO2e). Bei einer vertieften Analyse zeigte sich, dass gegen 15% der CO2e durch die von der Stadt als Hauptaktionärin kontrollierte Sport- und Volksbad Gitterli AG verursacht werden. Die grössten Emissionsanteile innerhalb der Stadtverwaltung (von total 826t CO2e) entfallen auf das Heizen (342t CO2e bzw. 41.4%), die Betriebsfahrten inkl. Kehrichtsammlung (146t CO2e bzw. 17.7%) sowie auf die Pendelfahrten der Mitarbeitenden (194 CO2e bzw. 23.5%). Die Stadt Liestal hat in einem ersten Schritt die folgenden Massnahmen festgelegt:
- Ersatz der mit fossilen Energieträgern betriebenen Heizsystemen gekoppelt mit dem Ausbau der Produktion von erneuerbarer Energie auf den eigenen bestehenden Dachflächen;
- Umstellung der eigenen Fahrzeugflotte auf E-Antriebe sowie die Reduktion der Fahrten;
- Neuausschreibung der Abfallentsorgung mit Umstellung auf E-Antriebe;
- Schaffung von Anreizen für klimaneutrales Pendeln der eigenen Mitarbeitenden.
Als zusätzliche Massnahme wird die Stadt Liestal im Jahr 2024 einen konkreten Stellenbeschrieb für eine Stelle «Energie, Klima und Umwelt» erarbeiten. Diese soll die gesamte Stadtverwaltung in dieser Thematik unterstützen und den Prozess zu Netto 0 der Stadtverwaltung begleiten. Daneben hat der Stadtrat die Erarbeitung einer territorialen Klimagasbilanz für das Stadtgebiet gestartet. Daraus werden im Jahr 2024 die nötigen Erkenntnisse für die zukünftige insbesondere raumplanerische Entwicklung Liestals erhofft.
Was die Erreichung des Netto-0-Ziels bei Veranstaltungen bis 2035 angeht, schlägt der Stadtrat eine pragmatische Lösung vor, weil der Stadtrat ein gutes Veranstaltungsangebot aus gesellschaftlicher Sicht hoch gewichtet. Veranstaltende von Grossveranstaltungen (>100 Besuchende) haben bereits zahlreiche Auflagen zu erfüllen wie z.B. bezüglich Sicherheit, Abfall, Mehrwegbecherkonzept etc. Sie sollen daher bei der Ausarbeitung des Konzepts dazu bewegt werden, eine freiwillige Klimagasbilanz basierend auf dem «Eventprofil» von www.saubere-veranstaltung.ch durchzuführen.